T r a u m  III


Mutter bin ich
und fahre an sommerlich
schattenlosem Mittag
in seinem Kinderwagen
uneingeengt ist die Straße
ein Kindchen
barfüßig fröhlich hält es
auf braunbehauchten
Beinchen sich

bis
Schnee
den Innenboden des kleinen
Gefährts zu bedecken beginnt
und ansteigt und das Kind
ängstlich die Füßchen
abwechselnd zu lösen anhebt
Schrecken
in seinem Gesicht

Parallel wird zur Straße rechts
an einem Häuserdurchblick
glitzernd und breit strömend
der Nil sichtbar
Milchstraßengeflimmer -
und wie im Bauch eines
Riesenschiffes ein ganzer Zirkus
Mann Maus und Wagen
magisch verschwindet

will ich dem Kind
noch schnell zeigen
um dann an der Landzunge
links unten am Fluß
wo unter Verandenleuchten
die Tische gedeckt steh'n
- Strand aus früheren Träumen -
Hühnchenfleisch
mit ihm zu essen

G e t r ä u m t e s   II Zum Verzeichnis G e t r ä u m t e s   IV