M a u e r s e g l e r


Warum läßt sich über die hohe grau-stehende
Wolkenschicht, über das unbewegte Dunstgebilde
Kaum ein Gedicht ersinnen
Über die einförmig graue Bedeckung am wenigsten
Und selbst noch kaum über gelockerte randdurchsonnte
Formen als Kugeln, in Kreisen und Ballungen

Und somit auch nicht über die Mauersegler
Die in Ebenen darunter fliegen
Gleitend und flatternd, jagend flattern und gleiten
Im Gegeneinander sich lösen; abends, wie in der Frühe,
Herabschwirrend in Dächernähe, schrillend dabei
Über den Straßen, und neben Balkonen kopfunter stürzend

In der Dämmerung nehmen wir sie
Hoch oben wahr
- dann nicht mehr
So wie sie, im Mai erschienen,
noch im August
verschwunden sind


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