Z a h l e n   a n s t e l l e


Unter der Überschrift "Ein Marsch in den Tod" vermeldet die Ausgabe Nummer 4 der Gemeindemitteilungen von Freitag, dem 25. Mai 1945, 10 Rpf., unvollkommen (nachstehend in Hauptzügen die freie Wiedergabe der Autorin), was den meisten Einwohnern der größeren Ortschaft bei Zwickau vom Hörensagen oder, nicht wenigen, vom Sehen, zumal bei seiner Ankunft oder in der folgenden Morgendämmerung, bereits bekannt ist:


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daß es ein Zug von 800 jüdischen Frauen und Mädchen gewesen, der Ende Februar d. J. den Ort passiert hatte

daß diese "Karawane des Elends", von der sie befehligenden SS-Mannschaft abgeriegelt, für die Nacht in die große Scheune des Ritterguts verbracht worden war,

in der weitere sechs der jüdischen Frauen an Erschöpfung starben

nach einer von Posen her zurückgelegten Strecke von über 700 Kilometern, auf welcher schon 200 der Mißhandelten das Leben eingebüßt hatten

daß sich die Personalien der hier auf dem Friedhof in einem gemeinsamen Grab beigesetzten sechs Frauen nicht mehr haben ermitteln lassen.



Über wieviele Kilometer hinweg, auf der Flucht 'vor dem Feind', in Richtung Westen, Winter, verblieben auf solcherart markierten Straßen noch Spuren, noch Reste von Kleidung und Schuhwerk, bis diese gänzlich aufgebraucht waren - ?

Sich es zu Ende denken kann einer vielleicht,
in beschreibende Sprache fassen nicht -


N o v e m b e r s t e l e n   1923 / 1945 Zum Verzeichnis S c h e u n e n t o r